Gesundheit

Antivirale Terpene: Natürliche Wirkstoffe im Kampf gegen Viruserkrankungen

Antivirale Eigenschaften von Terpene

Die weltweite Zunahme von Viruskrankheiten hat den Bedarf an neuen antiviralen Wirkstoffen verstärkt – und Terpene rücken dabei immer mehr in den Fokus. Diese Monoterpene, die aus zwei Isopreneinheiten bestehen und einen wesentlichen Bestandteil der ätherischen Öle vieler Pflanzen bilden, zeigen vielversprechende antivirale Eigenschaften und könnten in Zukunft eine zentrale Rolle in der Virustherapie spielen.


Antivirale Aktivität von Monoterpenen: Forschungsergebnisse im Überblick

Mehrere Studien haben die in vitro antivirale Wirkung von ätherischen Ölen aus verschiedenen Pflanzenquellen untersucht:

Studie 2005:

Ätherische Öle aus südamerikanischen Pflanzen wurden gegen Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1), Dengue-Virus Typ 2 und Junin-Virus getestet. Die wirksamen Öle enthielten vorwiegend Monoterpene wie Carvon, Carveol, Limonen, Alpha- und Beta-Pinen, Caryophyllen, Kampfer und Beta-Ocimen sowie ein Sesquiterpen, Germacren.

Studie 2008 (Libanesische Pflanzen):

Hier wurden ätherische Öle von sieben Pflanzen auf ihre antivirale Aktivität gegen HSV-1 und das schwere akute respiratorische Syndrom-Coronavirus (SARS-CoV) untersucht. Hauptbestandteile waren Alpha- und Beta-Pinen, Beta-Ocimen und 1,8-Cineol, die positive antivirale Effekte zeigten.

Studie 2009 (Salvia cedronella):

Untersucht wurden die viruziden Eigenschaften von Salvia cedronella-Ölen, in denen 1,8-Cineol, α-Pinen, Caryophyllenoxid und Sabinen als Hauptkomponenten identifiziert wurden.

Diese Studien deuten darauf hin, dass Monoterpene – als gemeinsame Bestandteile vieler Pflanzen – ein breites antivirales Spektrum abdecken können.


Spezifische Untersuchungen zu Monoterpenen

Eine Studie von Astani et al. (2009) konzentrierte sich auf ätherische Ölextrakte aus Eukalyptus, Teebaum und Thymian. Dabei wurde die Hypothese aufgestellt, dass Monoterpen-Kohlenwasserstoffe möglicherweise eine höhere antivirale Aktivität gegen HSV-1 aufweisen als Monoterpen-Alkohole. In dieser Untersuchung zeigten Alpha-Pinen und Alpha-Terpinenol die höchste viruzide Aktivität, wobei der vermutete Wirkmechanismus in der direkten Inaktivierung freier viraler Partikel lag.


Weitere Forschung an Melaleuca alternifolia (Teebaumöl) bestätigte, dass eine Kombination von Monoterpenen sowohl in vitro als auch in vivo gegen das humane Flavivirus West-Nil wirksam sein kann. Der Mechanismus wurde als induzierter Zellzyklusarrest in der G0- oder G1-Phase beschrieben, was auf die Überlegenheit von Terpenmischungen gegenüber isolierten Verbindungen hindeutet.


Neue Ansätze: Triketon-Terpen-Addukte und Pilzbasierte Terpen-Hybride

Neuere Studien haben auch die antivirale, antimikrobielle und antitumorale Aktivität von Triketon-Terpen-Addukten hervorgehoben. Pflanzen der Familie Myrtaceae produzieren als sekundäre Metaboliten Sesquiterpene wie Myrtucomvalone A, B und C, die das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) hemmen konnten.

Parallel dazu wird die Synthese von Terpen-Hybriden aus Pilzquellen erforscht. Diese neuartigen Verbindungen besitzen möglicherweise nicht nur antivirale, sondern auch UV-schützende Eigenschaften und könnten in Zukunft kostengünstigere und arbeitssparende Herstellungsverfahren ermöglichen.


Fazit

Die Untersuchung antiviraler Terpene liefert vielversprechende Ergebnisse:

Monoterpene wie Alpha-Pinen, Beta-Pinen, Limonen, 1,8-Cineol und Beta-Ocimen zeigen in zahlreichen Studien eine signifikante antivirale Aktivität gegen Viren wie HSV-1, Dengue, Junin, SARS-CoV und das West-Nil-Virus.

Die Kombination verschiedener Terpene (eine Terpenmischung) wirkt oft effektiver und weniger toxisch als isolierte Einzelverbindungen.

Neue Ansätze wie Triketon-Terpen-Addukte und pilzbasierte Terpen-Hybride erweitern das Spektrum der antiviralen Wirkstoffe und bieten innovative Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung therapeutischer Mittel.

Die Vielfalt der bioaktiven Terpene und ihre breite Wirksamkeit gegen eine Reihe von Viren unterstreicht ihr Potenzial als natürliche antivirale Wirkstoffe. Die fortlaufende Erforschung dieser Substanzen könnte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer antiviraler Therapien leisten.

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